Aufgaben

Anliegen

Unsere heimischen Wildtierarten bringen in den Frühjahrsmonaten ihren Nachwuchs zur Welt. Mit den wärmeren Temperaturen beginnt die Brut- und Setzzeit. Das hohe Wiesengras bietet den Jungtieren Deckung und Schutz vor natürlichen Feinden. Um frisches Heu zu gewinnen, beginnen die Landwirte meist schon im Mai oder Anfang Juni mit der Wiesenmahd. Gerade der sogenannte erste Schnitt, also das beim ersten Mähen gewonnene Heu zeichnet sich durch hohen Eiweißreichtum aus und ist ein wertvolles Futtermittel insbesondere für Milchvieh. Nach Schätzungen fallen jedes Jahr ca. 500.000 Wildtiere der Grünlandmahd zum Opfer. Darunter sind viele Tausend Rehkitze. Nach Schätzungen fallen jedes Jahr ca. 500.000 Wildtiere der Grünlandmahd zum Opfer. Darunter sind geschätzt 90.000 Rehkitze. Aber auch Gelege von seltenen Bodenbrütern wie der Uferschnepfe, dem Kiebitz oder der Wiesenweihe werden vermäht. Für die meisten Jungtiere gibt es in unserer Kulturlandschaft keine alternativen Verstecke zu den landwirtschaftlich genutzten Wiesen. Moderne Mähmaschinen haben häufig eine Schnittbreite von sechs bis neun Metern. Die schiere Größe der heute eingesetzten Landtechnik verhindert ein rechtszeitiges Entdecken des Jungwildes durch den Fahrzeugführer. Das Ergebnis ist ein grausamer Tod durch Zerhäckseln.

Wildtierrettung vor der Mahd

Seit Jahrzehnten versuchen Jäger und andere Naturschützer, das Jungwild vor dem ersten Grünlandschnitt zu retten. Dazu wurden die Wiesen u. a. mit brauchbaren Jagdhunden abgesucht. Daneben wurden akustische, optische oder olfaktorische Signale eingesetzt. Ziel war regelmäßig, das Wild von den zu mähenden Flächen abzuhalten. Diese althergebrachten Methoden der Jungwildrettung setzten neben der rechtzeitigen Information über die bevorstehende Mahr die Anwesenheit des Revierinhabers und dessen terminliche Verfügbarkeit voraus. Traditionelle Jungwildrettungsmaßnahmen waren und sind vor allem bei kleineren Flächen und damit überschaubaren Dimensionen ein guter Weg. Der seit Jahrzehnten anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft hat allerdings zu immer größeren Grünlandschlägen geführt. Erfolgt die Mahd – wie heute schon fast die Regel – durch Lohnunternehmer, fehlt es dann häufig zusätzlich an der notwenigen Information über den bevorstehenden Termin schon deswegen, weil der Lohnunternehmer den Jagdpächter persönlich gar nicht kennt. Hier bestehen für Landwirte und die in ihrem Auftrag tätigen Fahrzeugführer gleichzeitig erhebliche auch strafrechtliche Risiken. In mehreren Gerichtsentscheidungen wurden Landwirte oder Fahrzeugführer wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz zu empfindlichen Geldstrafen verurteilt, wenn Schutzmaßnahmen zu Gunsten des bedrohten Jungwildes unterblieben sind oder der Revierinhaber noch nicht einmal über die bevorstehende Mahd rechtzeitig informiert wurde.

Drohnen und Wärmebildkameras

Seit einigen Jahren hat sich der Einsatz ferngesteuerter Drohnen mit einer Wärmebildkamera vor der Mahd als heute bestes Mittel für den erfolgreichen Schutz des Jungwildes vor dem Mähtod etabliert. Deutschlandweit sind inzwischen mehrere Tausend Drohnenteams im Einsatz, um vor der Mahd die Wiesen abzusuchen und nach erfolgter Ortung aus den Risikoflächen zu tragen. Um die Leistung einer Wärmebildkamera voll auszuschöpfen, muss in der Regel am frühen Morgen mit der Suche begonnen werden. Dabei ist die Einbindung der örtlichen Jäger und Landwirte sowohl aus rechtlichen als auch aus praktischen Gründen unerlässlich. Neben dem zeitlichen und kräftezehrenden Aufwand brauchen die örtlichen Rettungsteams aber auch finanzielle Unterstützung für die Anschaffung der Drohnentechnik mit Wärmebildkamera. Um eine Drohne heute fliegen zu dürfen, bedarf es eines Drohnenführerscheins und einer entsprechenden Versicherung. Die Jungwildrettungsteam brauchen unsere Unterstützung.

Ziele

Wir wollen über die heutigen Möglichkeiten der Tierrettung aufklären und informieren. Wir möchten Drohnenflugeinsätze zur Jungwildrettung sowie andere Rettungsmaßnahmen finanzieren helfen. Letztlich sollen in allen deutschen Landkreisen geeignete Rettungsteams für die Jungwildrettung – bestens informiert und ausgerüstet – zur Verfügung stehen und gleichzeitig eine Möglichkeit haben, sich über eine von uns zur Verfügung gestellte Plattform auszutauschen. Das aus der Erfahrung vieler tausender Einsätze gewonnene Wissen soll von uns aufbereitet und allen zur Verfügung gestellt werden.